In den Geschichten, die in den Tagen des Ringkrieges geschrieben wurden wird viel von den braunhäutigen Menschen des Südens berichtet, die sich Haradrim nannten und von ihren wütenden Angriffen im Krieg.
Einige Haradrim erschienen auf Pferden, andere zu Fuß, doch gab es eine weitere Gruppe, Korsaren geheißen, die in Flotten schwarzer Schiffe kamen die sie selbst als Dromunds bezeichneten.
Am berühmtesten aber waren jene, die auf dem breiten Rücken der großen Mûmakil in Kriegstürmen ritten. Von diesen Türmen schossen die Haradrim Pfeile und warfen Steine und Speere. Die Mûmakil hatten riesige Stoßzähne, einen gewaltigen Leib und stampfende Füße, damit durchbrachen sie die Schildwälle der Feinde.

Im Zweiten Zeitalter kam Sauron zu den Haradrim und verlieh ihnen viel Macht, wofür sie ihm opferten und verehrten. Ihr Gesetz war die Treuepflicht gegenüber Mordor und den Boten des Dunkelherren, den Ringgeistern.
Mit ihnen kamen andere Boten des Dunkelherren Sauron, auch ein paar Númenórer die sich gegen die Macht Ardas aufgelehnt hatten.
Im Zweiten Zeitalter wurden zwei dieser Númenórer große Herrscher bei den Haradrim, ihre Namen waren Herumor und Fuinur.
Das "Buch der Könige" berichtet wie die Macht der Haradrim im Zweiten Zeitalter im Norden zerstört wurde.
Während sie über die Macht Saurons in Mordor miteinander stritten wurde der letzte Bund zwischen Elben und Menschen geschlossen. Vor dem schwarzen Tor kam es zu einer großen Schlacht; das Tor wurde erstürmt und Haradrim, Ostlinge und die Orkhorden wurden vernichtet, Mordor fiel. Nach einer Belagerung von sieben Jahren wurden Sauron und die Ringgeister endlich geschlagen und in die Schatten getrieben.

Doch dies war nicht das Ende der Haradrim, der Eine Ring war noch nicht zerstört.
Im Dritten Zeitalter kehrten Sauron und die Ringgeister zurück, sie riefen die Haradrim zu den Waffen, versprachen ihnen große Reichtümer und bedrohten sie.
So kamen die Haradrim wieder zu Mordor.

Im "Buch der Könige" wird erzählt das im Jahr 1015, als die Menschen von Gondor nach Umbar segelten und die Macht der schwarzen Númenórer brachen, die Haradrim sich erhoben und Krieg gegen Gondor führten. Im Kampf schlugen sie Ciryandil, den dritten in der Linie der Schiffskönige von Gondor, aber die Haradrim konnten zu dieser Zeit Gondor den Hafen nicht entreißen.
Der nächste König von Gondor vernichtete im Jahr 1050 ihre Armeen, und die Haradrim hatten für fast vierhundert Jahre keine Kraft mehr gegen die Menschen von Gondor zu kämpfen, bis es in Gondor selbst zu einer Rebellion kam.
Eine große Rebellenflotte – Söhne eines Mannes namens Castamir der Aufrührer – kamen nach Umbar und schlossen eine Allianz mit den Haradrim gegen die Männer von Gondor.
So überfielen und plünderten also die Haradrim in allen Jahrhunderten des Dritten Zeitalters zusammen mit den Korsaren von Umbar und einigen Schwarzen Númenórern die Grenzlande und die Küsten Gondors.
Im Jahr 1944 spricht die Geschichte von Gondor wieder von den Landheeren der Haradrim. Um diese Zeit schlossen die Haradrim und Variags von Khand mit den Ostlingen einen Pakt.
Der Zweck dieser Allianz war es einen gleichzeitigen Angriff auf Gondor vom Osten und vom Süden her zu führen. So wurden die Streitheere von Gondor zersplittert, die Wagenreiter der Ostlinge besiegten die Armee von Ost-Gondor; auch den König töteten sie. Aber sie hatten nicht mit der Südarmee von Gondor gerechnet die von General Earnil geführt wurde. Earnil fegte die Haradrim und Variags in der Schlacht von Poros Crossing vom Feld, wandte sich dann den Sümpfen im Osten zu und schlug in der Schlacht des Lagers die unvorbereiteten Wagenlenker.

Im selben Jahr als der Krieg des Ringes erklärt wurde gingen viele Legionen der Haradrim nach Mordor: braune Männer in Scharlachrot von Nah-Harad zu Pferd, zu Fuß und auf den großen Mûmakil in Kriegstürmen; dazu die schwarzen Sippen von Fern-Harad. Mit ihnen kamen die Korsaren aus Umbar, die Variags von Khand und die Ostlinge von nah und fern: Axtträger, Fußsoldaten und Reiter. Und schließlich waren da auch noch die Legionen der Orks, der Uruk-hai, Olog-hai und Trolle. Um diese Zeit gab es nirgends in Mittelerde größere Heeresmassen als dort.
Aber im "roten Buch der Westmark" wird beschreiben dass ihr Schicksal durch andere Kräfte als die des Armes und der Waffen besiegelt wurde; so wütend sie auch kämpften wurden sie in der Schlacht auf den Pellenor-Feldern und am Schwarzen Tor von Mordor vernichtend geschlagen.
Sauron wurde auf immer niedergeworfen, mit ihm all seine Diener.
Aber es wird auch gesagt dass ein neuer König nach Gondor kam der sowohl stark als auch barmherzig war; dieser schloss Frieden mit den Haradrim der lange bis ins Vierte Zeitalter der Sonne andauerte.

Quelle: A Tolkien Bestiary

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